Donnerstag, 17. September 2015

Teneriffa, Tag 11 - La Orotava

Man höre und staune, wir lassen Puerto tatsächlich hinter uns und fahren nach La Orotava. Eigentlich hatten wir uns fest vorgenommen, heute endlich den Bus zu nehmen und endlich mal die dekadente Taxifahrerei sein zu lassen . Aber nicht heute, denn wir haben gerechnet und fanden, unsere Zeit ist das Wenige mehr wert. Ein großer Vorteil davon war, dass wir uns vom Taxi am oberen Ende des Ortes, direkt an der Casa de los Balcònes, absetzen lassen konnten und nicht vom Busbahnhof aus durch den ganzen Ort immer bergauf laufen mussten. Das Taxi war mit 10 oder 11 € ziemlich preswert.

Schon bei der Durchfahrt merkten wir, dass La Orotava ein wirklich hübsches und altes Städtchen ist. Gegründet wurde die Stadt 1506 von den spanischen Eroberern, die dort, weil das Tal so fruchtbar ist, Zuckerrohr anbauen ließen und auf den Feldern durften afrikanische Sklaven schuften. Da das so gewonnene Zuckerrohr ja auch verschifft werden musste, brauchte man einen Hafen und so entstand 1605 „Puerto de La Orotava“, das heutige Puerto de la Cruz. Die Gebäude der Altstadt von La Orotava sind weitgehendst erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Angekommen vor der Casa de los Balcònes bestaunen wir erstmal das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert mit seinen prächtigen Schnitzereien und den blumengeschmückten Balkonen. Übrigens wurde an der Fassade nie etwas gemacht, sie ist immer noch im Originalzustand und trotzdem in perfektem Zustand (davon können wir heute lernen, das nenne ich mal nachhaltig).





Innen befindet sich das größte Handwerkszentrum für Stickereien der Kanaren, in dem diese traditionsreiche Kunst auch heute noch gelehrt wird. Besonders gut hat uns der wunderschöne, schattige Innenhof gefallen. Es gibt dort aber nicht nur die berühmten und teilweise wunderschönen Stickereien, sondern auch alle anderen Souvenirs der Insel. Uns war es ein bisschen viel, es wirkt schon arg kommerziell und war sehr gut besucht, aber nichts destotrotz wirklich schön. Am Ende entdeckten wir dann aber noch in einem der Räume eine kleine Kunstgalerie, die die Werke des Malers Mohamed Osman zeigt, der auch schon am berühmten Blumenteppich von La Orotava mitgewirkt hat. Noch mehr Glück war, dass der Künstler anwesend war und uns zwei von uns erworbene Lithographien signierte und mit einer Widmung versah.

Casa de los Balkones


Anschließend wandelten wir dann immer abwärts durch das schnucklige kleine Städtchen mit den vielen historischen Häusern, den immer wieder atemberaubend schönen Aussichten, wir sahen uns zwei Kirchen an und dann das Rathaus. Es wirkt es eher wie ein Museum, wunderschöne alte Gebrauchs- und Kunstgegenstände wurden dort nicht in Vitrinen untergebracht, sondern viele davon sind einfach in Gebrauch. Wir konnten ungestört durch das ganze Gebäude gehen und uns in aller Ruhe alles ansehen.

Bilderflut ;)





Rathausplatz













Rathaus









Nachdem wir nun schon ein paar Stunden unterwegs waren, meldete sich natürlich auch wieder der kleine Hunger und wir suchten eine nette Lokalität. Gefunden haben wir sogar eine bezaubernde im Liceo de Taoro, einem Kulturhaus, das früher der Palacio eines Marques, später eine Schule, ein Hotel und schließlich ein Altenheim war. In dem kleinen Café „Cafetería Restaurante Liceo de Taoro AsCaToya“, (der Name ist größer als das Lokal) aßen wir nur ein Sandwich und hinterher ein Erdbeertörtchen (beides sehr lecker!), wir genossen die grandiose Aussicht über die Dächer von La Orotava bis hin nach Puerto und auf den Atlantik.

Liceo de Taoro




Liceo de Taoro

Der Wirt war dann noch so nett und zeigte uns eine Abkürzung in den nebenan liegenden Jardin Victoria, der traumhaft schön an einem Hügel angelegt wurde und eigentlich der Garten eines Mausoleums ist, welches aber nie genutzt werden konnte. Zur weiterführenden Lektüre kann ich nur den Beitrag meines Facebook-Freundes Rainer empfehlen, der dazu in seinem Online-Reiseführer einen ganz wunderbaren Artikel geschrieben hat. Anschließend bummelten wir dann noch weiter durch den Ort, schauten hier und da. Wir haben den Besuch in La Orotava genossen und ich kann ihn nur empfehlen.

























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